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red,
ORF.at/Agenturen Offener Brief der „Mütter von Tiananmen“ new.orf.at 04.06.2021 |
Die im Netzwerk „Mütter von Tiananmen“ zusammengeschlossenen
Angehörigen verlangten die Offenlegung der Wahrheit über das
Massaker und Entschädigung. Die Verantwortlichen müssten zur
Rechenschaft gezogen werden, hieß es in einem offenen Brief, den
die Menschenrechtsorganisation Human Rights in China (HRiC) zum
Jahrestag am Freitag veröffentlichte. Auch in Hongkong erneut verboten Im zweiten Jahr in Folge hatten die Hongkonger Behörden das
Gedenken verboten, zu dem sich früher Zehntausende versammelt
hatten. Zur Begründung wurde auf die CoV-Pandemie verwiesen.
Kritiker vermuten hingegen politische Motive hinter der
Entscheidung, da sich die Infektionslage in Hongkong entspannt hat
und die Organisatoren Abstandsregeln einhalten wollten. Hongkong hat seit 2014 wiederholt große Demonstrationen für mehr
Demokratie erlebt. Um die Bewegung niederzuschlagen, erließ Peking
im vergangenen Sommer ein „Sicherheitsgesetz“. Es richtet sich
vage gegen Aktivitäten, die Peking als umstürzlerisch,
separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch einstuft. Die
Behörden gehen damit massiv gegen die Demokratiebewegung vor.
Hunderte Aktivisten wurden festgenommen und einige von ihnen zu
langen Haftstrafen verurteilt. Zahlreiche Mitglieder der
Opposition haben Hongkong verlassen. Der reformerische Parteichef Zhao Ziyang hegte Sympathien für die
Studenten, doch setzten sich am Ende die Hardliner und der „starke
Mann“ Deng Xiaoping durch, der die Truppen rief. Einige hundert
Menschen wurden bei dem Militäreinsatz getötet. Die genaue Zahl
ist bis heute nicht bekannt. Tausende wurden verletzt und
inhaftiert. Die Familien würden einen Dialog mit der Regierung suchen, heißt
es in dem Brief. Als ersten Schritt wollten sie die Namen der
Toten veröffentlicht wissen. „Wir warten darauf, dass sich die
Kommunistische Partei und die chinesische Regierung verbeugt und
vor der ganzen Nation für diese Gräueltat entschuldigt.“ Die
chinesische Führung hat in den vergangenen Jahrzehnten aber nie
auf die Appelle der Familien reagiert. Auch öffentliches Gedenken
war immer verboten. Links: https://orf.at/stories/3215983/ |
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