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Vermeer VII
(Erdaufgang)
2018

 
Vermeer VII (Erdaufgang)

Walter Stach

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las/dpa
80-jähriger Astronaut zum „Erdaufgang“
Wie eins der berühmtesten Fotos der Welt entstand
FOCUS ONLINE
17.10.2013

 

NASA: Erdaufgang
Nicht die Sonne geht am Himmel auf, sondern
die Erde im Weltraum: das Foto zeigt den Blick
über die Mondoberfläche auf die Erde,
aufgenommen im Dezember 1968 von der
Apollo-8-Besatzung aus etwa 780 km Höhe.
Foto: NASA

Sie flogen hinaus, um den Mond zu entdecken – was sie wirklich entdeckten, war die Erde. Vor 45 Jahren schoss der Astronaut William Anders ein Foto, das die Sicht auf die Erde verändern sollte: „Earthrise“, die aufgehende Erde über dem Mondhorizont. Nun wird Astronaut Anders 80 Jahre alt.

Zweimal hatte das Raumschiff den Mond schon umkreist, da änderte Kommandant Frank Borman ein klein wenig dessen Ausrichtung – und traute seinen Augen nicht. „Oh Gott! Seht euch dieses Bild da an“, rief er den beiden anderen Astronauten der Apollo 8-Mission zu. „Hier geht die Erde auf. Mann, ist das schön!“

Kollege William Anders griff nach einer Kamera, schraubte das längste Objektiv drauf, das er finden konnte, legte einen Farbfilm ein und knipste los. „Ich habe einfach klick-klick-klick-klick-klick gemacht“, erinnerte sich Anders, der am 17. Oktober 80 Jahre alt wird. Heraus kam eines der wohl bekanntesten Fotos der Welt: „Earthrise“, zu Deutsch: Erdaufgang.

Atemberaubendes Geschenk zu Heiligabend

Es war an Heiligabend im Jahr 1968, als es dem Astronauten Anders gelang, diesen spektakulären Augenblick festzuhalten: Die Erde steigt über dem Mondhorizont im Weltraum auf. Das Bild, später von der US-Raumfahrtbehörde unter der schlichten Nummer „AS08-14-2383“ veröffentlicht, veränderte die Sicht der Menschheit auf unseren Planeten und wurde zum Symbol für die Fragilität und Isolation der Erde.

Fotograf Anders, der heute im Ruhestand auf den San Juan Inseln vor dem nordwestlichen US-Bundesstaat Washington lebt, findet das Bild allerdings einfach nur „schlecht“. Es sei nicht ganz scharf, sagte er jüngst der „Seattle Times“.

Ein ungeplanter Glücksfall

Der Anblick der kleinen, blauen Erdkugel, die halb im Schatten liegt hinter dem Horizont des grauen Mondes, habe ihn dennoch verändert. „Wir sind hier auf einem unbedeutenden Planeten, der um einen nicht besonders bedeutenden Stern herumfliegt. In einer Galaxie von Millionen Sternen, die nicht bedeutend ist, wo es doch Millionen und Abermillionen von Galaxien gibt im Universum – sind wir also wirklich so wichtig? Ich glaube kaum.“

Das berühmteste Souvenir der Mission war übrigens nicht geplant: Fotos von der Erde wie „Earthrise“ sollten die Astronauten von „Apollo 8“ gar nicht machen, sondern Bilder und Videos vom Mond – schließlich waren sie die ersten, die dessen Rückseite sahen. Das Material wurde für spätere Mondlandungen benutzt. „Ich bezeichne das immer als ironisch“, sagte Anders der „Seattle Times“. „Wir flogen hin, um den Mond zu entdecken. Aber was wir wirklich entdeckt haben, ist die Erde.“

William Anders, 1933 in Hongkong geboren, wuchs in Kalifornien auf. Er studierte an der Marineakademie, arbeitete bei der Luftwaffe und erlangte später einen Abschluss als Kernenergietechniker. An seinem 30. Geburtstag wurde er im Jahr 1963 als Nasa-Astronaut vorgestellt. Fünf Jahre später war er Mitglied der „Apollo 8“ Mission, dem ersten bemannten Flug zum Mond.

https://www.focus.de/wissen/weltraum/raumfahrt/ein-foto-bewegt-die-welt-wie-die-erde-ueber-dem-mond-im-weltraum-aufgeht_aid_1131137.html
Aufruf: 01.09.2018

 
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